Leserbrief zu "OB Krogmann macht Druck in Sachen Stadionneubau - Grüne lehnen Pläne ab" (NWZ vom 15.05.2022)
Dass Jürgen Krogmann nun auf die Tube drückt, um eine ernsthafte Debatte über die weiterhin teuren Stadionpläne im Rat und der Öffentlichkeit zu unterbinden, steht in einer Tradition von Unaufrichtigkeiten gegenüber dem VfB und seinen Fans sowie von politischen Winkelzügen. Teilte der OB vor wenigen Jahren in einem großen Interview noch mit, dass ein Neubau unabhängig vom Tabellenplatz erfolge, wurde nach Fertigstellung der kostspieligen Machbarkeitsstudie erstmal verwaltungsintern die Parole ausgegeben, die Kosten bspw. bei den verkehrlichen Belangen völlig unsachgemäß herunterzurechnen. Letztlich wurden nach mehreren Monaten die Pläne unter dem Tagesordnungspunkt "Verschiedenes" des Sportausschusses vom Oberbürgermeister beerdigt - mit Verweis auf den Tabellenstand (sic!). Seither herrschte auffälliges Schweigen, auch bei den damaligen Mehrheitsfraktionen, die zuvor einen Bau öffentlich befürworteten. Und das obwohl doch der Ball beim Rat läge, so Oldenburgs erster Floskelakrobat Krogmann. Man könnte sich glatt die Augen reiben, dass in Anbetracht kostenintensiver, aber notwendiger Transformationsprozesse, die in Oldenburg noch immer nicht mit der nötigen Konsequenz ins Laufen kommen, solch ein Invest nebst beträchtlichen Betriebskosten ernsthaft zur Debatte steht. Tut man aber nicht, wenn man die Vorgeschichte kennt und verschiedene Akteure seit längerem einzuschätzen weiß.